Unser Resümee zur Heimkinderausfahrt 2018

Große Tour zu Dinos und Steinbrüchen

Sachsenbike hat zum 17. Mal die Heimkinderausfahrt organisiert und sowohl mehr als 80 Kindern als auch fast 130 Motorradfahrern einen richtig schönen Tag geboten.

Am frühen Morgen strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Das wird ein guter Tag! Das sehen wohl auch die Motorradfahrer so, die bereits um 7 Uhr auf den Parkplatz vor der Feldschlösschenbrauerei in Dresden anrollen. Eine Stunde später haben 127 Frauen und Männer ihre Maschinen dicht an dicht dort abgestellt. Das sieht großartig aus.

Dann halten an dem Platz etliche Kleinbusse. Aus denen springen Kinder und Jugendliche, die sich erst zögerlich und dann immer lauter rufend und rennend unter die Motorradfahrer mischen. Etliche scheinen sich gut zu kennen und begrüßen sich freudig. Was hat das zu bedeuten? Sachsenbike hat zur Heimkinderausfahrt eingeladen – und sehr viele sind gekommen. Die 84 Kinder kommen aus fünf Einrichtungen zwischen Dresden, Meißen und Hartenstein im Erzgebirge. Sie wollen einen Tag lang mit den Motorradfahrern gemeinsam unterwegs sein, sich zu den Highlights entlang der knapp 150 Kilometer langen Strecke kutschieren lassen, die die Sachsenbiker für ihre 17. Ausfahrt geplant haben. Mit Freude sehen wir, dass auch die Biker nicht einfach wegfahren, die kein Kind abbekommen haben, sondern solo mitfahren.

Erstaunlich pünktlich setzt sich der Tross hinter den fünf Polizeimotorrädern um 9 Uhr in Bewegung. Der strahlenden Sonne entgegen geht es ostwärts – und in der Zeit weit zurück. Wir besuchen die Dinosaurier. In Respekt einflößender Originalgröße wollen wir einige der Urzeitechsen in Kleinwelka treffen. Die Betreiber des Saurierparkes haben schon einen Parkplatz für uns reserviert. Aber bevor es in den Park geht, müssen wir uns stärken. Die Leute vom Kleinerzgebirge in Oederan haben schon alles vorbereitet und auf uns wartet Kartoffelsuppe mit Würstchen. Aber noch mehr Gedränge herrscht bei den Getränkekästen. In der Mittagshitze erfrischen Wasser, Schorle & Co von Lichtenauer besonders wohltuend.

 

Dann geht’s ab zu den Dinos. Zwar hat jedes Kind, jeder Betreuer und jeder Biker ein farbiges Bändchen für den ermäßigten Eintrittspreis um, aber um nur unsere Leute in den sehr gut besuchten Park zu lassen, stellen die Mitarbeiter einfach einen Sachsenbiker als Einlasser an die Schleuse – alles sehr entspannt. Mit in den Park kommen auch drei Leute vom MDR, die für den abendlichen Sachsenspiegel einen Beitrag über die Heimkinderausfahrt drehen. Mehr als zwei Stunden haben wir miteinander jetzt Zeit, um in die Zeit vor vielen Millionen Jahren zurückzugehen, die Saurier zu bestaunen, anzufassen und zu beklettern. Dabei kann man schon mal die Zeit vergessen: Bei der Abfahrt um genau 14 Uhr fehlen zwei Jungs. Die finden wir nach dem ersten Schrecken wohlbehalten im hintersten Winkel des Parks bei den Urmenschen. Wie für diese spielt für die Kids die Uhrzeit auch nicht so die große Rolle. In kleiner Nachzüglergruppe fahren wir dem Haupttross hinterher über kleine, sonnenbeschienene Straßen durch die Lausitz.

Ein ehemaliger Granit-Steinbruch in Haselbachtal-Häßlich ist unser nächstes Ziel. Dort werden wir schon sehnsüchtig von den Betreibern eines kleinen Museums auf dem Gelände erwartet. Die älteren Herren vom Museumsverein haben den Parkplatz für uns frei gehalten und weisen gleich mal die Motorräder ein. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen die ersten wenige Minuten später ein kleines Häuschen – natürlich aus Granit. Davor stapeln sich Teller mit Zupfkuchen und Eierschecke – es ist eindeutig Kaffeezeit. Der Kuchen für insgesamt mehr als 250 Menschen kommt wieder von Andreas Wendler, der ihn für die Heimkinderausfahrt sponsert. Gemeinsam mit seiner Frau verteilt er die Leckereien. Es dauert nicht lange und alle Kuchenkisten sind bis auf ein paar Krümel leer. Der Museumsverein hat zwei Frauen engagiert, die sich um den heißen Kaffee kümmern, der ihnen trotz der Nachmittagshitze fast aus den Händen gerissen wird. Für die Kinder und Jugendlichen verteilen wir Kistenweise Getränke und Joghurts von Müller-Milch.

Wer sich satt gegessen und getrunken hat, kann auf dem schattigen Gelände am jetzt mit Wasser vollgelaufenen Steinbruch umher stromern, nur nicht baden. Die Museumsbetreiber kümmern sich rührend um ihre große Gästeschar, haben das Museum aufgeschlossen, beantworten ausgiebig neugierige Fragen und führen so manche der alten Maschinen vor, wie einen handbetriebenen Dreibock-Kran für tonnenschwere Granitbrocken.

Der sich ganz langsam dem Westen zuwendenden Sonne hinterher geht es zurück nach Dresden , sicher von der Polizei und den rekordverdächtigen 22 Sicherheitsleuten auf ihren Motorrädern eskortiert und von einem DRK-Krankenwagen gesichert. Als wir – schon wieder erschreckend pünktlich – im Ostragehege ankommen, sind die Caterer aus dem Kleinerzgebirge Oederan schon wieder super vorbereitet: der Grill läuft auf Hochtouren.

Zuvor wird aber erst eine gute alte Tradition bei der Sachsenbike-HKA fortgesetzt: Um zwei Biertische drängeln sich Frauen und Männer in Motorradkluft und wild auf Bilder zeigende Kinder. Die Motorradfahrer können Fotos von sich und ihrem Sozius-Kind erstehen – gegen Spende für die Finanzierung der nächsten Ausfahrt. So bleiben neben den Erinnerungen an einen wunderbaren heißen Tag und sicher meist guten Gefühlen im Herzen auch real herumzeigbare Eindrücke von der Tour. Dass es ein wirklich schöner und gut organisierter Tag war, bestätigen uns nicht nur viele der Motorradfahrer. Einige der Kinder kommen direkt zu uns Sachsenbikern, um sich zu bedanken. Wir sehen wieder so viele strahlende Gesichter, dass sich auch die letzten leisen Zweifel auflösen. Ja, es war ein richtig guter Tag!

Kurz vor dem Sonnenuntergang ist vor dem Funktionsgebäude der Sportstätten der Landeshauptstadt Dresden, das wir nutzen durften, alles wieder aufgeräumt. Die letzten HKA-Organisatoren sitzen im Schatten und lassen die 17. HKA noch einmal Revue passieren. Ohne die oft aufwändige Vorbereitungen durch die Sachsenbiker und deren persönlichen Einsatz wäre solch ein guter Tag gar nicht möglich, genauso wenig ohne die Motorradfahrer, die uns zum Teil schon seit Jahren die Treue halten und helfen. Nicht zu vergessen sind natürlich die Sponsoren und Helfer, die uns mit Geld, Sachspenden und Arbeitseifer unterstützen.

Dass es auch eine 18. Heimkinderausfahrt geben wird, ist spätestens zwei Tage nach der 17, klar: Wir Sachsenbiker verabreden uns mit Hortkindern der 10. Grundschule Dresden. Die haben uns (mit Motorrädern) zu einem Fest eingeladen, bei dem sie Geld für unsere HKA sammeln wollen. Von den Kindern kam bereits für die 17. Ausfahrt eine nicht unbeträchtliche Geldspende.

Wir danken noch einmal allen, die mit auf Tour waren am 26. Mai 2018, die uns bei der Vorbereitung, der Durchführung und dem Gelingen der Ausfahrt geholfen haben. Ohne euch alle gäbe es die HKA nicht. Jetzt ist genug gelobt – aber das musste sein. Lasst und gemeinsam ganz langsam anfangen, die kommende Heimkinderausfahrt vorzubereiten, damit wir auch 2019 wieder die leuchtenden Augen vieler Kinder zu sehen bekommen.

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